Am späten Nachmittag sollte es dann gestern (Tag 2) soweit sein und der Kurs wurde in der Bucht von Cadiz ausgelegt. 3 Windstärken aus östlicher Richtung, was in diesem Fall ablandiger Wind ist. Also keine Meerwellen, auf die wir uns so gefreut hatten, zu erwarten. Nach einem Fehlstart funktionierte der 2te Versuch bestens und wir begaben uns auf die erste Kreuz dieser Europameisterschaft. Geschwindigkeit und Höhe passten und wir runden Tonne 1 an achter Position. Vorneweg wieder die üblichen Verdächtigen, welche sich um die Podestplätze streiten. Kurz nach Bahnmarke 3 wird das Rennen dann abgebrochen. Erst staunten wir und fragten uns was wohl der Grund dazu sein, 5 Minuten später war es klar. Der Landwind wurde von Seewindströmung aufgehoben, es drehte der Wind und mit leichtester Briese segelten wir gen Hafen. Heute sind 3 Rennen geplant und es sind 3 Bft angesagt.
Tag 3 – Wieder an Land. Es mischt sich das Gefühl gut gesegelt zu sein mit Erschöpfung. Bei schönstem Sonnenschein haben wir wirklich 3 Rennen absolviert. Begonnen mit 3 Windstärken, im Rennen 3 dann am Ende mit gut 5-6 Windstärken. Es gab wieder ablandigen Wind, etwas südlicher als gestern und das Regattagebiet wurde etwas weiter aus der Bucht rausgelegt. So konnte sich eine kleine Welle aufbauen.
Wieder an Land können wir es kaum fassen, mit den Platzierungen 8,7 und 7 sind wir heute in der Gesamtwertung 6ter – wow. Richtig gut. Vorne tummeln sich die Favoriten, dahinter führen wir das Verfolgerfeld an. Eine schöne Momentaufnahme. Ende des ersten Rennen erstmal ein großer Schreck. Der Spinnacker lässt sich vor der Zielkreuz nicht wegziehen und wir verstauen ihn im Boot, müssen aufpassen dass wir ihn bei den Wenden nicht beschädigen, rauftreten oder in die Fockrollen ziehen. Uff, geschafft und sogar noch 2 Plätze aufgeholt. Es stellt sich heraus, dass sich der Knoten der Nabelschnur gelöst hatte und diese nun durchgezogen ist. Also nehmen wir unser Anlegeende, binden eine Wasserflasche dran und schießen diese mit Schwung nach hintern. Der Plan geht auf und alles kann wieder so angeschlagen werden wie sein soll. Rennen 2 und 3 werden immer sportlicher, was wir gut meistern und ohne Kenterung oder Schaden ins Ziel kommen. Jetzt sind wir echt geschafft und werden uns an den Nudeln laben, welche im Quartier schon auf uns warten. Morgen soll es noch windiger werden, hmm. Muss eigentlich nicht sein.